Love Scam und Krypto-Transfers – Wenn Fake-Liebe zur Wallet führt
Verfasst von
Max Hortmann
29 Oct 2025
•
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Love Scam und Opferrechte – Schadensersatz, Nebenklage, psychologische Hilfe
Love Scam und Opferrechte – Anwalt erklärt, wie Betroffene Schadensersatz, Nebenklage und psychologische Hilfe nutzen können.
Einleitung: Wenn digitale Täuschung zum Lebensbruch wird
Love Scam ist weit mehr als finanzieller Betrug – es ist eine emotionale und psychische Ausnahmesituation für die Opfer. Wer durch Vertrauen, Liebe oder Hoffnung in eine digitale Beziehung investiert, erlebt oft den doppelten Zusammenbruch: erst den Verlust des Geldes, dann den Verlust der Würde.
Doch das Gesetz bietet klare Wege zurück in die Selbstbestimmung. Opfer können Schadensersatz verlangen, sich der Strafverfolgung anschließen und psychologische Unterstützung beantragen. Ein erfahrener Anwalt für Love Scam-Fälle hilft, diese Rechte zu bündeln und durchzusetzen – strukturiert, diskret und forensisch fundiert.
Rechtlicher Rahmen: Drei Säulen des Opferschutzes
1. Strafrechtliche Grundlage (§ 263 StGB)
Love Scam ist Betrug. Täter täuschen gezielt über Identität, Absicht und emotionale Bindung, um Zahlungen zu erreichen. Der Schaden entsteht mit der Überweisung; Rückforderungen sind daher möglich.
2. Zivilrechtliche Ansprüche (§§ 823, 812 BGB)
Neben dem strafrechtlichen Verfahren können Opfer Schadensersatz für finanzielle und immaterielle Verluste verlangen. Wer durch Täuschung zur Zahlung bewegt wurde, kann sein Geld zivilrechtlich zurückfordern.
Wenn Täter persönliche Daten, Fotos oder Nachrichten missbrauchen, entsteht ein Anspruch auf Ersatz des immateriellen Schadens. Die DSGVO schützt auch Opfer emotionaler Erpressung und Datenlecks.
Love Scam und digitale Täuschung – Anwalt erklärt, wie Opfer emotionaler Betrugsfälle ihre Rechte sichern.
Nebenklage und Adhäsionsverfahren: Aktive Stimme im Strafprozess
Das Strafverfahren ist nicht nur Sache der Staatsanwaltschaft. Opfer können als Nebenkläger:innen auftreten und über das Adhäsionsverfahren (§ 403 StPO) direkt im Strafprozess Schadensersatz geltend machen. Diese aktive Beteiligung stärkt die Opferrolle, ermöglicht Akteneinsicht und gibt emotionale Kontrolle zurück. Ein Anwalt begleitet den gesamten Prozess – von der Beweissicherung bis zum Urteilstermin.
Psychologische Hilfe und Prozessbegleitung
Love Scam-Opfer erleben oft Schock, Scham und Selbstzweifel. Die psychosoziale Prozessbegleitung (§ 406 g StPO) bietet professionelle Unterstützung während des Verfahrens. Sie ergänzt die anwaltliche Betreuung um emotionale Stabilität. Viele Gerichte gewähren diese Begleitung kostenfrei, insbesondere bei starker psychischer Belastung.
Die Kombination aus juristischer und psychologischer Hilfe schützt Opfer vor Retraumatisierung und macht sie zu aktiven Beteiligten statt zu reinen Zeugen ihres eigenen Falls.
Typische Streitfelder aus der Praxis
Beweislast: Täuschung über Gefühle – wie beweisen? → Chatverläufe, Zahlungsverläufe, E-Mails.
Verjährung: Drei Jahre ab Kenntnis (§ 195 BGB), bei Strafverfahren gehemmt (§ 204 BGB).
Haftung Dritter: Banken, Zahlungsdienstleister oder Plattformen können mithaften, wenn sie Warnsignale ignorieren (§ 675u BGB).
Kommunikation mit Plattformen und Banken zur Sicherung der Beweise.
Ziel ist nicht nur finanzielle Wiedergutmachung, sondern auch Wiederherstellung von Würde und Kontrolle.
Fazit: Opferrechte als Weg zurück zur Selbstbestimmung
Love Scam trifft Herz und Existenz. Doch jedes Opfer hat Rechte – und jedes Recht braucht Struktur, Strategie und rechtlichen Beistand. Schadensersatz, Nebenklage und psychologische Unterstützung bilden ein starkes Dreieck der Wiederherstellung: wirtschaftlich, emotional und rechtlich.
Ein erfahrener Anwalt für Opfer digitaler Täuschung sorgt dafür, dass diese Rechte nicht bloß theoretisch bleiben, sondern praktisch umgesetzt werden – bis zur vollständigen Rehabilitation.
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