Recovery Scam nach Love Scam – Wenn Opfer erneut betrogen werden

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Recovery Scam nach Love Scam – Anwalt konsultieren, wenn Opfer erneut betrogen werden
Doppelte Täuschung: Wenn Liebe zweimal zur Falle wird
Ein Love Scam, auch bekannt als Romance Fraud, ist für viele Betroffene ein Schock: Vertrauen, Gefühle und oft hohe Geldbeträge gehen verloren.
Doch für viele Opfer endet der Betrug nicht mit dem letzten Chat.
Kurz danach beginnt die zweite Welle – der sogenannte Recovery Scam nach Love Scam.
Hier tarnen sich dieselben oder verbundene Tätergruppen als „Ermittler“, „Cyber-Agenten“ oder sogar „Anwälte“, die angeblich helfen wollen, das gestohlene Geld zurückzuholen.
Statt Hilfe folgt der nächste Betrug: Wieder fließt Geld, diesmal für angebliche „Freischaltungsgebühren“, „Anwaltskosten“ oder „internationale Transfers“.
Diese Form des Betrugs ist besonders perfide, weil sie das bereits geschwächte Opfer gezielt emotional und psychologisch erneut unter Druck setzt.
So funktioniert der Recovery Scam nach Love Scam
Nach dem ersten Betrug bleibt das Opfer oft in Kontakt mit der Plattform, auf der der Täter agierte.
Wenig später erscheinen neue Nachrichten – diesmal von angeblich offiziellen Stellen:
„Wir ermitteln gegen Ihren Täter. Sie können Ihr Geld zurückerhalten, wenn Sie die Verifizierungsgebühr begleichen.“
Die Schreiben wirken offiziell, versehen mit Behördenlogos oder Siegeln.
Manchmal wird sogar eine gefälschte internationale „Task Force against Romance Fraud“ genannt.
Die Täter nutzen reale Begriffe aus dem Straf- und Zivilrecht, zitieren Paragrafen und fordern diskrete Zusammenarbeit „zur Wahrung der Ermittlungsintegrität“.
Die Betrüger gehen dabei strategisch vor:
- Sie scannen öffentliche Opfergruppen und Foren.
- Sie nutzen Datenlecks oder Chatverläufe aus dem ersten Betrug.
- Sie kontaktieren gezielt Personen, die Anzeige erstattet oder öffentlich über den Love Scam berichtet haben.
Emotionaler Hebel: Vertrauen, Hoffnung und Scham
Die Täter wissen, dass die Opfer nach dem Love Scam oft zwei Dinge empfinden: Scham und Hoffnung.
Scham, weil sie sich manipulieren ließen. Hoffnung, dass ihr Geld vielleicht doch zurückkommt.
Genau an dieser Schnittstelle setzen Recovery-Scammer an:
Sie sprechen das Opfer empathisch an („Ich weiß, wie schwer das war“), bieten Verständnis und Lösung zugleich.
Viele Täter sind rhetorisch geschult, nutzen KI-Übersetzung, gefälschte Videoanrufe und personalisierte Nachrichten.
Das Ziel: emotionale Bindung wiederherstellen, um Rationalität auszuschalten.
Der Druck folgt unmittelbar: „Wenn Sie heute reagieren, sichern Sie Ihr Geld – morgen könnte es verfallen.“
Diese Mischung aus Mitleid, Hoffnung und Zeitdruck erzeugt maximale Wirkung.

Täuschung durch Identitätsdiebstahl und Deepfakes
Immer häufiger verwenden Recovery-Scammer gestohlene Identitäten realer Ermittler, Rechtsanwälte oder Behördenmitarbeiter.
Fotos, Unterschriften und LinkedIn-Profile werden kopiert, um Glaubwürdigkeit zu erzeugen.
Teilweise werden echte Namen internationaler Organisationen eingebaut – jedoch ohne jeden rechtlichen Bezug.
Besonders gefährlich sind Deepfake-Anrufe: Täter nutzen synthetische Stimmen oder KI-Videos, um „Beamtinnen“ oder „Anwälte“ glaubhaft darzustellen.
So entsteht eine illusionäre Behördlichkeit, die selbst misstrauische Opfer täuscht.
Juristische Einordnung: Betrug nach § 263 StGB und Qualifikation nach Abs. 5
Das Verhalten der Täter erfüllt eindeutig den Tatbestand des Betrugs gemäß § 263 StGB.
Besonders relevant ist dabei § 263 Abs. 5 StGB, der gewerbsmäßigen oder bandenmäßigen Betrug mit Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren ahndet.
Da Recovery-Scammer systematisch in arbeitsteiligen Gruppen agieren und Opferdaten weiterverkaufen, ist der Qualifikationstatbestand regelmäßig erfüllt.
Zusätzlich kann § 138 Abs. 1 BGB (Sittenwidrigkeit) und bei Nutzung gefälschter Behördenbezeichnungen auch § 132a StGB (Amtsanmaßung) einschlägig sein.
Rechtliche Abwehr für Love-Scam-Opfer
1. Beweise sichern
Alle Chatverläufe, E-Mails, Zahlungsbelege und Profil-Screenshots sollten unverändert gespeichert werden.
Metadaten in E-Mails (Header-Informationen) helfen, den Ursprung zu belegen.
2. Anzeige erstatten
Betroffene sollten Anzeige wegen Betrugs (§ 263 StGB) und ggf. wegen Amtsanmaßung erstatten.
Wichtig: auch den Recovery-Scam gesondert melden, nicht nur den ursprünglichen Love Scam.
3. Bank und Zahlungsdienstleister informieren
Oft wurden Zahlungen über Kryptobörsen oder FinTech-Konten getätigt.
Frühzeitige Meldung kann Rückbuchungschancen oder Haftungsansprüche sichern (§ 675u BGB).
4. Anwaltliche Vertretung
Ein spezialisierter Anwalt für Internet- und Betrugsopfer kann prüfen,
ob Ansprüche gegen Banken, Plattformen oder Dritte bestehen – und Beweise forensisch sichern lassen.
Prävention: Wie sich Opfer schützen können
- Misstrauen bei Kontaktaufnahme: Offizielle Ermittlungsbehörden fordern niemals Geld.
- Keine Zahlungen an Dritte: Rückzahlungen erfolgen nur über Konten, die dem Opfer gehören.
- Prüfung der E-Mail-Domain: Behördenadressen enden nie auf .net, .org oder .consulting.
- Aufklärung nutzen: Artikel, Foren und Kanzlei-Informationen helfen, Muster zu erkennen.
- Selbstbewusstsein stärken: Opfer sollten verstehen, dass Täuschung nichts mit Dummheit zu tun hat – sondern mit professioneller Manipulation.
Psychologische Nachwirkungen und Opferhilfe
Viele Betroffene leiden doppelt – erst durch den Love Scam, dann durch den Recovery Scam.
Die Kombination aus emotionalem Verrat und finanziellem Ruin führt nicht selten zu Depression, Angst oder sozialem Rückzug.
Neben juristischer Hilfe kann auch psychologische Beratung oder Opferschutz (z. B. Weisser Ring) unterstützen.
Seriöse Anwaltskanzleien, die auf Cybercrime und Love Scam-Fälle spezialisiert sind, koordinieren rechtliche, forensische und psychologische Maßnahmen gemeinsam.
Fazit: Recovery Scams nach Love Scam – eine neue Form digitaler Ausbeutung
Der Recovery Scam nach Love Scam ist keine zufällige Fortsetzung, sondern ein strukturiertes Geschäftsmodell internationaler Tätergruppen.
Er verbindet emotionale Täuschung mit behördlicher Simulation und digitaler Manipulation.
Nur wer die Mechanismen erkennt, kann sich wehren.
Für Betroffene gilt: Jede erneute Kontaktaufnahme prüfen, keine Zahlungen leisten, Beweise sichern – und professionelle Hilfe suchen.
Ein erfahrener Anwalt für Love Scam-Opfer kann die rechtlichen Schritte einleiten, Schadensersatzansprüche sichern und Täterstrukturen dokumentieren.

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